ROMANSHORN – Der heutige Tag des Lächelns haben wir zum Anlass genommen, mit dem Kabarettisten Roli Berner aus Romanshorn über die Wichtigkeit des Lachens zu sprechen.
Bitte lächeln. Immer am ersten Freitag im Oktober liefert der Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt einen besonders schönen Anlass. Denn seit 1999 feiern viele Länder dieses flexible Datum als World Smile Day (WSD), den internationalen Tag des Lächelns (manchmal auch lang: Welttag des Lächelns). Eine ganz wunderbare Idee finden wir von fokus oberthurgau und nehmen diesen Tag zum Anlass, dort nachzufragen, wo Lachen eine zentrale Rolle spielt, nämlich in der Welt des Varieté und Kabarett.
«Für mich persönlich ist Lachen immer eine Befreiung.»
Kabarettist Roli Berner
Einer, der wirklich weiss, wie wichtig das Lachen sein kann, ist Kabarettist Roli Berner aus Romanshorn. Aktuell ist er an der Theaterproduktion «DER NÄCHSTE BITTE» ein Schwank mit Igi Bühler & Ensemble in Gisikon (LU), welches noch bis 15. Oktober aufgeführt wird.
Für Roli Berner ist Lachen ein grosser Bestandteil. Für das Publikum sei es wichtig, sie zum Lachen zu bringen. «Gerade in der heutigen Zeit, in der der Druck wieder ansteigt, ist es wichtig, die Leute auflockern zu können. Die Menschen wollen jetzt erst recht unterhalten werden». Auf die Frage wie man als Künstler in diesen schwierigen Zeiten spüre wie wichtig Ablenkung aus dem Alltag sein kann, antwortet Rolli Berner: «Das war schon immer so. Wir können zurückgehen in die 1930er-Jahre, als sich die Weltsituation verschlimmert hatte, damals waren die Varietés und Kabaretts sehr gut besucht. Es war ihre Blütezeit. Die Leute suchten die Ablenkung nach dem Motto: «Ich setze mich in die Vorstellung und lasse mich glücklich machen.» Diesen Mechanismus merken wir auch in unserem aktuellen Theaterstück.» Das Publikum sei sehr aufnahmebereit. «Das Lachen aus der Zuschauermenge ist bereits von den ersten Minuten an da. Früher brauchte es eine Aufwärmphase.» Der Kabarettist Berner kann auch für sein ganzes Ensemble sprechen, bisher habe dies keiner so erlebt. «Und wir haben gestandene Schauspieler im Team, die schon an einigen Produktionen mitgewirkt haben.» Berner bestätigt, dass die Leute losgelöst seien, dies bestätigen die Rückmeldungen und freue einem als Künstler sehr.
«Es gefällt dem Publikum für zwei Stunden in die Vorstellung zu sitzen, nich nachdenken zu müssen und einfach nur lachen dürfen.»
Kabarettist Roli Berner
Kabarettisten nehmen eine wertvolle Aufgabe wahr
Kabarettisten sind in dieser Zeit für die Gesellschaft sehr wertvoll. «Gerade das aktuelle Stück ist nicht politisch. Es ist ein Schwank, aber auf professionellem Niveau. Geschrieben hat es ein deutscher Autor, der früher für die Sendung «Quatsch-Comedy-Club» geschrieben hat. Man darf einfach nur lachen. Nicht so wie bei einigen getypten Comedians in der Schweiz, die meinen, das Publikum mit ihren hochpolitischen Botschaften beglücken zu müssen. Da bleibt vielen vor lauter nachdenken, das Lachen im Halse stecken. Dafür sehen uns die genannten Comedians gerne als Schenkelklopferhumoristen. Aber ich glaube, dass jetzt genau die Zeit für leichte Unterhaltung ist. Zudem muss auch das Publikum erreicht werden, die kein politisches Kabarett suchen und einfach nur unterhalten werden möchten.»
Lachen kann Befreiung sein
Für Roli Berner ist Lachen in seinem Leben ganz wichtig. «Für mich persönlich ist Lachen immer eine Befreiung. Gerade wenn ich einen miesen Tag gehabt habe oder es nicht so gelaufen ist, wie es sollte, ist Lachen für mich ein Herunterfahren. Es muss dann nicht einmal injiziert sein, ganz kleine Sachen reichen aus. Das Lachen über sich selbst ist ein ganz wichtiger Teil in meinem Leben», sagt Roli Berner.
In der nächsten Zeit laufen für Roli Berner Auftritte bei Privat- und Firmenanlässen. Vom 23. November bis 23. Dezember ist der Kabarettist im Lachner Weihnachtszirkus in Lachen engagiert. Unter anderem mit Maja Brunner und Sarah-Jane, die den musikalischen Teil bestreiten. Berner ist für die humoristischen Einlagen zwischendurch verantwortlich.