Start Krypto Der DeFi-Sommer blieb aus – ist Staking doch nachhaltiger?

Der DeFi-Sommer blieb aus – ist Staking doch nachhaltiger?

Staking bedeutet vereinfacht, dass Kryptowährung in einem Blockchain-Netzwerk gesperrt wird und dafür Zinserträge ausbezahlt werden – ein Passiveinkommen analog einem Sparbuch mit Zinsertrag. (Bild: by Nattanan Kanchanaprat pixabay.com)
Staking bedeutet vereinfacht, dass Kryptowährung in einem Blockchain-Netzwerk gesperrt wird und dafür Zinserträge ausbezahlt werden – ein Passiveinkommen analog einem Sparbuch mit Zinsertrag. (Bild: by Nattanan Kanchanaprat pixabay.com)

KRYPTO – Der Cardano-Defi-Sommer ist ausgeblieben. fokus oberthurgau hat sich die Frage gestellt, ob dann Cardano-Staking nicht nachhaltiger sei. Dazu haben wir mit dem Poolbetreiber Patrick Germann von TOBG gesprochen, um zu verstehen, was hinter Staking, der Faszination Cardano sowie des dazugehörigen Token ADA steht.

Gross wurde er in den Socialmedien heraufbeschwört, der Cardano-Defi-Sommer 2023. Im Handelsvolumen und in der Wertzunahme haben sich Scharen von Krypto-Experten und Influencern eine ebenso starke Entwicklung erhofft, welche Ethereum (ETH) im Jahr 2020 erlebte. Dies ist nun doch ausgeblieben, obwohl einige vielversprechende Entwicklungen im dezentralen Finanzbereich auf der Cardano-Blockchain vorangetrieben werden. Die Hoffnung der Enthusiasten liegt jetzt auf dem kommenden Sommer 2024, der im Zusammenhang mit dem Bitcoin Halving steht und für einen massiven Aufschwung sorgen soll.

Kann Staking von ADA nachhaltiger sein?

Es dreht sich immer um Wertvermehrung, weshalb wohl jetzt auch so eine Ernüchterung auf dem Markt herrscht und der Cardano-Token (ADA) in den letzten Tagen in seinem Wert nachgegeben hat. Seine ADA`s in einem Pool zu parkieren und dafür passive Zinserträge zu erhalten, könnte sich als Überbrückung in den nächsten Sommer als nachhaltige Lösung darstellen, seine Token zu vermehren.

Wie funktioniert Staking?

Staking ist der Prozess des Haltens von Geldern, um Belohnungen zu erhalten, während es gleichzeitig zu den Operationen einer Blockchain beiträgt. Dieses Staking ist in Netzwerken verbreitet, die den Proof of Stake (PoS) Konsensmechanismus übernehmen, auf welchem auch Cardano mit seinem ADA-Token zugrunde liegt», erklärt Patrick Germann.

Im Gegensatz zu Proof of Work (PoW) Blockchains (beispielsweise Bitcoin), die auf Mining zur Verifizierung und Validierung neuer Blöcke angewiesen sind, produzieren und validieren PoS-Chains neue Blöcke durch Staking. Dies ermöglicht die Herstellung von Blöcken ohne den Einsatz von Mining-Hardware (ASICs). Anstatt also mit grossem Rechenaufwand um den nächsten Block zu konkurrieren, werden die PoS-Validierer nach der Anzahl der Coins ausgewählt, die sie einsetzen.
In der Regel haben Benutzer, die grössere Mengen an Coins einsetzen, eine höhere Chance, als nächster Block-Validierer ausgewählt zu werden. Während ASICs Mining eine erhebliche Investition in Hardware erfordert, erfordert Staking eine direkte Investition (und Verpflichtung) in die Kryptowährung.

Was ist ein Staking Pool?

«Ein Staking Pool wird gebildet, wenn mehrere Coin-Holder ihre Ressourcen zusammenführen, um ihre Chancen zu erhöhen, Blöcke zu validieren und Belohnungen zu erhalten. Sie kombinieren ihre Staking-Power und teilen die eventuellen Blockbelohnungen proportional zu ihren individuellen Beiträgen», erklärt Patrick Germann von TOBG, der ADA-Pools unter dem Namen stakit.io betreibt.

«In Punkto Vertrauen kann es nicht schaden, wenn der Pool Besitzer/Betreiber sein «Gesicht» zeigt und man ab und zu ein Auge auf seinen ausgewählten Pool wirft.»

Patrick Germann von TOBG

Ist ein Stakingpool sicher?

Wie es um die Sicherheit eines Pools steht und auf was ein «Einzahler achten sollte, dazu sagt der Poolbetreiber Germann: «Bei Cardano verlassen die Coins nie die eigene Wallet, während man Staket. Es ist ein Delegieren und daher behält man die komplette Kontrolle über seine Coins. Niemand anderes hat während des Staken Zugriff auf die eigenen Coins. Bei fast allen anderen Proof of Stake Blockchains gibt man seine Coins in fremde Hände oder muss aufwändig einen eigenen Node (Computer) im Netzwerk betreiben.» Gebühren spielen keine unwesentliche Rolle meint Germann: «Bei der Wahl des Stakepools sollte man darauf achten, welche Konditionen/Gebühren dieser hat. Da gibt es fixe, normalerweise 340 ADA pro Epoche, und variable, 0 bis 100 Prozent Gebühren. Die Gebühren müssen nicht direkt bezahlt werden. Diese werden am Ende jeder Epoche (eine Epoche entspricht 5 Tagen) von den Gesamt-Rewards des Pools automatisch abgezogen.»

«Die Themen Identität, dezentrale Kontrolle und finanzielle Eigenverantwortung sind für mich die wichtigsten Gründe für ein grosses Potenzial von Cardano.»

Patrick Germann

«Ferner sollte man auf die Grösse des Pools achten. Also wie hoch der Stake – Anzahl gestakter ADA im Pool – ist. Denn sehr kleine Pools mit weniger als 2 Mio ADA können nicht jede Epoche Rewards ausschütten. Sollten allerdings, Stand Juni 2023, pro Jahr ebenfalls zwischen 3 und 3.5Prozent Rewards geben. Ein weiterer Faktor ist der Pool mPledge. Dies ist die Menge an ADA welcher der oder die Poolbesitzer im Pool hat. Quasi das Skin in the Game. Je höher desto vertrauenswürdiger. In Punkto Vertrauen kann es nicht schaden, wenn der Pool Besitzer/Betreiber sein «Gesicht» zeigt. Da niemand Zugriff auf die eigenen ADA hat kann man auch nie ADA durch das Staking verlieren. Falls ein Poolbetreiber Scamen will – er würde die variable Gebühr von x auf 100% setzen – bekommt man einfach keine Rewards. Allerdings dauert diese Änderung zwei Epochen. Somit hat man Zeit um in einen anderen Pool zu delegieren. Man sollte also immer mal wieder ein Auge auf den Pool seiner Wahl werfen.»

Das Potenzial liegt in der Dezentralisierung

Für Patrick Germann hat Cardano eine Philosophie, welche sich von den meisten anderen DLT Lösungen unterscheidet. «Es ist ein wissenschaftlicher Ansatz. Es ist alles Dokumentiert, Peer-Reviewd und mehrfach getestet und bewiesen. Die meisten anderen DLTs haben einen Make and Brake Ansatz. Es wird also «Gebaut» und wenn etwas nicht funktioniert, oder es verbessert werden muss, wird es, falls überhaupt möglich, gelöst. Cardano ist eine offene Plattform und soll den Menschen, welche dies benötigen und wo es Sinn macht, eine Identität, dezentrale Kontrolle (Mitbestimmung, echte Demokratie) und Zugang zu finanziellen Lösungen geben. Die meisten anderen DLTs sind eher ein Spielplatz für Spekulanten. Wobei Cardano auch dafür verwendet werden kann und auch wird.

Die Themen Identität, dezentrale Kontrolle und finanzielle Eigenverantwortung sind für mich die wichtigsten Gründe für ein grosses Potenzial von Cardano. Dies wird allerdings sicherlich noch ein paar Jahrzehnte dauern. Da es in den Köpfen der Menschen einen Change geben muss.»

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