REGION – Im Oberthurgau steigen die Strompreise für das kommende Jahr unterschiedlich hoch an. Massiv trifft es die Strombezüger in Bischofszell mit einer Erhöhung um 56,3 Prozent im Basistarif.
Der markante Preisanstieg ist durch die massiv angestiegenen Beschaffungskosten für Energie geschuldet, welche sich in den vergangen zwei Jahren um mehr als das zwanzigfache erhöht haben, wie die regionalen Stromversorger in ihren Medienmitteilungen schreiben. Anfänglich waren die weltweit gelockerten Corona-Massnahmen Gründe, die zu einer steigenden Energienachfrage geführt haben. Die Situation mit dem Krieg in der Ukraine haben die Preise anschliessend zusätzlich nach oben getrieben. Nicht nur die Energiepreise sind angestiegen, sondern auch die Kosten für die Systemdienstleistungen (SDL). Sie geben einen Teil der Kosten wieder, welche die Swissgrid für die Netz-Stabilität des schweizerischen Elektrizitätsnetzes aufwendet. Swissgrid erhöht die Preise für die allgemeinen Systemdienstleistungen auf 0.46 Rp./kWh. Diese Preiserhöhung werden 1:1 an die Netzkunden weitergeben. Wie sich nun so ein Strompreis zusammensetzt, schaut wie folgt aus: In der Schweiz besteht der Stromtarif aus drei Hauptkomponenten. Die erste Komponente sind die Kosten für die Netznutzung (lokale und vorgelagerte Netze). Die zweite Komponente sind Kosten für die Energie und die dritte Komponente bilden die Abgaben an Bund und das Gemeinwesen.
Preisdifferenzen in der Region
Um die Preise in der Region zu vergleichen zu können, wählen wir als Beispiel eine 4-5 Zimmerwohnung mit einem Verbrauch von 4500 kWh/Jahr. In Arbon wird der Strom für diesen privaten Haushalte per 2023 um 8 Prozent teurer und rund 8.5 Rappen pro Kilowattstunde kosten. Ein Vierpersonenhaushalt mit einem Stromverbrauch von 4’500 Kilowattstunden wird damit 6,50 Franken mehr pro Monat bezahlen müssen. Für einen Gewerbebetrieb mit 30 Megawattstunden Verbrauch und 15 kW Anschlussleistung werden die Stromkosten pro Monat um 39 Franken steigen. In Romanshorn kostet 2023 die Kilowattstunde 7,7 Rappen (Basis-Strom 100% Wasserkraft Schweiz). In Amriswil muss dieser durchschnittliche Haushalt mit zusätzlichen Stromkosten von ca. 50 Franken pro Monat rechnen. Richtig teuer wir es aber in Bischofszell. Zahlt dieser durchschnittliche Haushalt 904.95 Franken Stromkosten in diesem Jahr, steigen nächstes Jahr die Jahreskosten auf 1415,70 Franken, was eine Preissteigerung um 56,3 Prozent oder eben 510,75 Franken bedeutet. Für das Gewerbe ergibt sich gar einen Preissprung um 68,1 Prozent mit 30 Megawattstunden Verbrauch. Gute Nachrichten gib es hingegen für Produzenten von Solarstrom; die Rückliefertarife der Technischen Gemeindebetriebe Bischofszell (TGB), welche an die eigene Energiebeschaffung gekoppelt sind, steigen hier um mehr als das Eineinhalbfache an.
Bischofszell braucht sehr viel Strom
Aus welchen Gründen die Preise für das Tarifjahr 2023 der TGB teilweise höher als bei anderen Werken, erklärt Roger Mauchle, Leiter Vertrieb: «Die Preise werden uns anhand des Verbrauchsprofils der gesamten TGB-Kunden offeriert. Da in Bischofszell und Region relativ viele Unternehmen angesiedelt sind, welche einen klassischen Tageslastbedarf ausweisen, ist unser Profil für Stromeinkauf nicht sehr attraktiv; dies schlägt sich in den Preisen nieder.» weiter hält er fest, dass Bischofszell dann sehr viel Strom braucht, wenn alle anderen auch viel Strom brauchen. «Das verteuert die Preise. Es ist eine Frage von Angebot und Nachfrage. In den Zeitfenstern, in denen die TGB sehr viel Strom braucht, brauche andere auch viel.»
Die 5 Top-Spartipps des Bundes Heizung herunterdrehen: Die Raumtemperatur sollte nie mehr als 20 °C betragen. Reduzieren Sie sie um 1 °C, sparen Sie bis zu 10 % Heizenergie. Kochen mit Deckel: Beim Kochen verdampft ein Grossteil der Energie. Setzen Sie immer einen Deckel auf den Topf, der die Energie zurückhält. So wird übrigens auch das Essen schneller gar. Lichter löschen: Brennendes Licht in einem leeren Raum verpufft unnötig Energie. Schalten Sie es aus, wenn Sie den Raum verlassen. Geräte richtig abschalten: Computer, TV-Geräte und Kaffeemaschinen verbrauchen auch im Stand-by- und Schlafmodus Energie. Schalten Sie diese Geräte daher immer ganz aus. Duschen statt baden: Sparen Sie viel Warmwasser, indem Sie nur kurz und nicht zu heiss duschen. Eine Wassertemperatur um 37°C ist für den Körper und fürs Energiesparen ideal. https://www.energieschweiz.ch/programme/nicht-verschwenden/startseite/